Erste Erwähnung als Ort "Susitze" (Zützitz) mit 75ha (=20,5 "Hufenhaken"), in der Hand der Familie von Platen.
Erste Erwähnung als Ort "Susitze" (Zützitz) mit 75ha (=20,5 "Hufenhaken"), in der Hand der Familie von Platen.
Zützitz bestand aus:
• 5 Bauernhöfen
• 4 Katen sowie
• 7 „Hufen“ (landwirtsch-ftlichen Gutsflächen)
Familie von Normass sitzt auf Zützitz und legt einen Wohnhof an. Henning Rickmann stirbt 1638 als letzter Vertreter seiner Linie kinderlos. Das Gut fallt an den König zurück und wird an unbekannte Besitzer verlehnt.
Regierungsrat Philipp Christoph 1. von der Lancken (1616-1677) erster aus der Familie von der Lancken auf Zützitz. Das Gut bleibt bis 1716 in Erbfolge der sogenannten alten Lancken-Linie. Als Philipp Christoph III 1716 mit nur 27 Jahren kinderlos stirbt, fällt das Gut erneut an das Königreich Schweden zurück.
Die Familie von Bohlen (Arend Christoph v. Bohlen) erhält Zützitz als Lehn. 1741 — Sohn Carl Hinrich Betend von Bohlen verkauft das Lehn an die Familie von der Lancken. Rickmann Henning (1693-1777) und Olof Philipp von der Lancken (1708-1754) erwerben das Bohlensche Gut Presenske samt seinen Pertinenzen für 38.000 Mark, wovon 5.000 Mark auf „das Dorff Züssitz mit der Wehre" [Inventar A.d.V.] fallen.
Zwischenzeitlich unter schwedischer Krone, wird Zütztitz von der Familie von der Lacken aufgekauft.
Teilung des großen Gutes. Olof erhält Zützitz und lässt es zu einem großen Gutshof umbauen auf dem er auch seinen Wohnsitz errichtet. Auf seine Bitte wurde der Ort in Lanckensburg umbenannt.
Olof stirbt und vermacht seiner Tochter Ilsabe Margarethe (1748-1773) gegen familiäre Widerstände Lanckensburg. 1775 — Ihr Mann Oberst Carl von Schwarzer verkaufte nach ihrem frühen Tod aufgrund von Kinderlosigkeit das Gut zurück in die Familie von der Lancken. Friedrich Christian von der Lancken (1737-1784) auf Presenske erhält Lanckensburg. Er treibt das Gut zu einer ersten Blütezeit.
Julius von der Lancken (1767-1831), der Gründer von Juliusruh, erhält bei der Auslosung Lanckensburg und ruiniert es durch Abfuhren von Mutterboden zur Errichtung seines Landsitzes Juliusruh. 1803 — Lanckensburg samt Veyervitz, Juliusruh und Presenske werden daraufhin 1803 für 171.000 Reichstaler an Philipp Carl Rickmann von der Lancken (1752-1824) auf Lancken verkauft.
Konkurs über Lanckensburg. Karl Friedrich Georg von der Lancken (1781-1850) Philipps zweiter Sohn, erwirbt das väterliche Gut aus der Konkursmasse. Er arbeitet über 40 Jahre an der Rekultivierung des Gutes.
Da K. F. G. von der Lancken kinderlos stirbt, vererbt er er neben der Pachtung Lüttkevitz auch das Stammgut Lanckensburg seinem Neffen Karl Gustav Julius (1812-1874). Dieser gibt um 1850 das neue Giebelhaus westlich des alten Hauses in Auftrag.
für Karl wird eine Begräbnisstätte im Park errichtet. Heute ist diese zerstört. Karls ältestrm Sohn, der Rittmeister Philipp Karl Gustav von Lancken (1852-1901) erhält Lanckensburg. Er heiratete 1877 Marie von Berg. Beide modernisieren Lanckensburg nachhaltig und erweitern den Betrieb und die Gutsflächen. Unter Leitung von Th. Teichen Stralsund, wird das Herrenhaus umgebaut und ein Turm zwischen Giebelhaus und Haupthaus zur Verbindung eingefügt.
Die Fläche umfasst zu der Zeit rund 246 Hektar Land, die mit 30 Pferden bearbeitet werden. Bestand: 40 Rindviecher, 500 Schafe und 40 Schweine.
Lanckensburg wird an die Kleinbahn angeschlossen.
Philipp stirbt und Marie führt den Betrieb weiter.
Brandkastastrophe in Lanckensburg; Ernte, Vieh und sämtliche Wirtschaftsgebäude aufgrund von Brandstiftung zerstört.
Errichtung des große Speichers sowie neue Wirtschaftsgebäude nach Plänen des jüdischen Architekten Paul Imberg (1877-1962).
Errichtung des Hafens in Kuhle zum Abtransport der Gutserzeugnisse. Eine eigene Feldbahn wird zum Hafen errichtet, da die Kleinbahntarife zu hoch waren.
Marie von der Lancken stirbt am Heiligabend. Die vielgerühmte Wohltäterin und emanzipierte Geschäftsfrau vererbt das Gut dem Neffe Philipps, Rickmann von Platen-Poggenhof (1882-1946). Damit ist kein Gut auf Wittovv mehr in Lancken-Besitz.
Landwirtschaftli-cher Großbetrieb / Blütezeit:
246 ha Land, 17 Pferde,
90 Rinder,
600 Schafe, 120 Schweine
Enteignung. Lanckensburg wird in der Folge aufgesiedelt, das Gutshaus zu Wohnzwecken für Um- und Neusiedlerfamilien umgebaut. Bereits in den 50er Jahren stützten erste Räume ein. Umbaupläne zu einem Altenheim wurden von der LPG ausgeschlagen. Nutzung des Hofes als MAS (Maschinen- und Traktor-Station)
Z.T. bereits abgerissene Hofgebäude, links Futtersilo, Gebäude hinten rechts noch teilweise erhalten.
Getreidespeicher mit flankierenden Stallgebäuden, linke Seite (Foto von 1966)
Abriss des Gutshauses wegen Baufälligkeit.
Historische Ansicht aus DDR Zeiten, Nutzung als MAS (Maschinen- und Traktorstation) bereits mit Ersatzanbau und Wellasbesteindeckung
zusammengefasst von Christian Biskup